Hund duschen: Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Waschroutine
Ob Matschabenteuer im Park, eine spontane Rolle in der Wiese oder ein Besuch am See – Hunde lieben es, sich schmutzig zu machen. Aber sobald es ans Duschen geht? Plötzlich wird aus dem Abenteuerhund ein flüchtiger Schatten!
Dabei ist das Duschen deines Hundes nicht nur wichtig für die Fellpflege, sondern kann auch Hautprobleme vorbeugen und unangenehme Gerüche entfernen.
Und das Beste: Mit ein bisschen Vorbereitung, dem richtigen Shampoo und ein paar Tricks wird aus der Dusche kein Schlachtfeld, sondern eine Wohlfühl-Oase für deinen Vierbeiner.
In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Hund richtig duschst, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du ihn sanft an die Waschroutine gewöhnst. Damit ihr beide nach der Dusche sauber, zufrieden – und trocken – seid.
13 Schritte-Kurzanleitung – Hund duschen
- Mache Schnüffelsuchspiele mit dem Duft des Shampoos
- Platziere eine gute, rutschfeste Unterlage in der Dusche (wahlweise Badewanne)
- Decke die Fließen vor der Dusche mit einem rutschfestem Badevorleger + Hundehandtuch ab
- Setze an verschiedenen Stellen der Kacheln in der Dusche ein wenig Leberwurst
- Schmiere auch etwas Leberwurst auf den Duschkopf und lass das Wasser laufen
- Um die Angst vor dem Wasserstrahl zu nehmen, nimm erstmal nur einen nassen Lappen und nässe das Fell damit gut ein
- Drehe den Duschkopf auf
- Mache die Pfoten nass
- Verteile viel Wasser auf dem Körper des Hundes
- Verreibe eine kleine Menge Shampoo in den Händen mit Wasser und verteile das im sehr nassen Fell
- Lasse das Shampoo 5 Min einwirken und lenke deinen Vierbeiner mit Spielchen ab
- Halte 1-2 große Tücher zum Abtrocken bereit
- Setze einen Hundebademantel ein
Kann man den Hund mit Hundeshampoo waschen, so dass er es mag?

Wir haben das ganze Mal an unserer Golden Retriever Hündin Mia getestet. Dafür haben wir Sie übrignes mit dem speziellen Hundeshampoo von Animigo* gewaschen und das Ergebnis lässt sich sehen. Aber ohne Training ging es nicht…
Generell empfiehlt es sich, das Fell nicht zu oft mit Shampoo zu waschen. Der Grund besteht darin, dass das Fell Schutz durch Fett braucht und mit dem zu häufigen Waschen wäre dieser Schutz gefährdet.
Da Mia in der Welpenzeit mal in der Dusche ausrutschte, lehnte sie diese völlig ab und war nicht mehr dazu zu bewegen. Erst der lange Übungsablauf erleichterte ihr, sich auf das Waschen in der Dusche einzulassen.
Zudem ist Mia ein ängstlicher, unsicherer Hund, so dass sie viele Übungseinheiten benötigte, um die Situation des Duschens überhaupt zu akzeptieren.
Sie hatte:
- Angst, in die Dusche zu gehen
- Erneute Angst, wenn das Wasser rauschte
- Angst, wenn sie mit dem Wasserstrahl in Berührung kam
- Angst, länger durchzuhalten bis der Waschprozess zu Ende war
Du kannst dir vorstellen, dass es nicht einfach war für uns mit diesen Vorraussetzungen Mia dazu zu bewegen, sich ausgiebig waschen zu lassen.
Im Grunde war es ein sehr langer Prozess, den wir nur sehr kleinschrittig und mit vielen Übungseinheiten umsetzen konnten.
Dabei setzten wir die Duschaktion vor allem dann um, wenn sie noch sauber war. Denn wenn Stress wegen der Notwendigkeit ins Spiel kam, also sie wirklich sauber kriegen zu müssen, war es zunächst praktisch unmöglich.
Wie dieser Prozess genau aussah, erfährst du jetzt:
Hinweis
Was du benötigst, um deinen Hund mit Shampoo zu duschen:
- ein Pflegehundeshampoo
- Rutschfeste Unterlage, die in der Dusche platziert wird
- Badevorleger + Hundehandtuch für Fließen vor der Dusche
- Leckerli oder z.B. Leberwurst
Schritt 1 – Vorbereitung des ersten Waschvorgangs
Am besten ist es, wenn du nicht unter Zeitdruck stehst, denn das wirkt sich direkt auf den Hund aus. Im Idealfall ist dein Hund entspannt und ruhig, damit sich dein Hund an die Dusche gewöhnen kann.
Wir habe die Lösung gefunden, sie erstmal auf einer Extradecke vor der Wohnungstüre ausruhen zu lassen.
Außerdem soll das Gehen in die Dusche so zur Routine werden, dass sie mehr oder weniger freiwillig hingeht.
Angefangen haben wir mit Schnüffelsuchspiele mit dem Duft, damit sie sich Stück für Stück an den Geruch des Shampoos gewöhnen konnte.
Das sah im konkreten Falle so aus, dass wir alte Briefumschläge mit etwas Shampoo betupften und in der Wohnung an verschiedenen Stellen versteckten. Wir verteilten auch Umschläge ohne Duft als Ablenkung.
Quasi nach dem Motto: Such: Shampoo!
Mia brachte uns dann die richtigen Umschläge. Damit war der Duft angenehm und vertraut.

Nach diesen Übungen haben wir eine gute, rutschfeste Unterlage in der Dusche (wahlweise Badewanne) platziert, um Verunsicherungen durch rutschigen Untergrund (wird durch Shampoo noch rutschiger, als nur durch Wasser) zu verhindern.
Die Fließen vor der Dusche haben wir mit rutschfestem Badevorleger + Hundehandtuch abgedeckt, damit sich Mia auch ausserhalb der Dusche sicher fühlte.
All diese Vorbereitungen waren nötig und wichtig, um Mia (fast) reibungslos waschen zu können.
Durch unsere Vorbereitungen hatte Mia keine Angst und Unsicherheiten mehr und sie akzeptiere die Dusche (oder Badewanne). Damit konnten wir mit dem eigentlichen Vorgang des Waschens starten.
Wir bieten dir konkrete Tipps, wie auch du das Waschen mit deinem Hund erleichtern kannst bzw. wie du deinen Hund an die Dusche gewöhnen kannst:
Schritt 2 – der Waschvorgang
- Setze an verschiedenen Stellen der Kacheln in der Dusche ein wenig Leberwurst. Damit geht dein Hund vorsichtig aber mit Freude in die Dusche oder Badewanne und kann die Leberwurst auflecken. Für uns war es anfangs nur wichtig, dass Mia überhaupt in die Dusche hineingeht und dort auch länger verweilt.

2. Schmiere auch etwas Leberwurst auf den Duschkopf und lass das Wasser laufen, so dass dein Hund sich daran gewöhnen kann und auch das Geräusch akzeptiert.

3. Den Hund mit Waschlappen waschen: Um die Angst vor dem Wasserstrahl zu nehmen, nimm erstmal nur einen nassen Lappen und nässe das Fell damit gut ein.

- Schließlich kannst du den Duschkopf aufdrehen
- Mache die Pfoten nass. Die Pfoten in die Hand zu nehmen kann unter Umständen schon Sicherheit bewirken, falls dein Hund das aus anderen Situationen kennt.
- Verteile viel Wasser auf dem Körper des Hundes, damit das Fell gut durchnässt ist. Fang erst an den Pfoten an, gehen dann auf den Rücken, Schweif, Bauch und am Schluss zum Kopf über. Am Kopf /Gesicht am besten ohne Wasserstrahl arbeiten, wenn das Tier empfindlich wegen Wasserspritzer reagiert. Benutze dafür einen Eimer mit lauwarmen Wasser und einen kleinen Lappen.

7. Eine kleine Menge Shampoo in die Hände mit Wasser verreiben und dann im sehr nassen Fell verteilen. Dies akzeptiert dein Hund am ehesten, wenn du dies wie kräftiges Kraulen machst. Hilfreich ist auch eine sog. Massagebürste mit Noppen, um das Shampoo einzumassieren. Oder eben die Finger dazu nehmen.

8. Alternativ: Benutze einen Lappen mit ganz wenig Shampoo. Verteile es gründlich auf diesem und seife deinen Hund damit ein. Du kannst den Lappen danach auch sehr gut wieder zum auswaschen benutzen. Wichtig: Aufpassen, dass kein Shampoo in die Augen, Ohren und in die Schnauze kommt.
9. Um das Shampoo 5 Min einwirken zu lassen, lenke deinen Vierbeiner mit Spielchen ab, z.B. Leckerli in der Dusche suchen, denn er wird im Einzelfall sehr ungeduldig sein und die Situation verlassen wollen.
10. Halte 1-2 große Tücher zum Abtrocken bereit (um nicht beim Schütteln des Hundes das Bad unter Wasser zu setzen 😀
Setze einen Hundebademantel ein, um das Fell in kurzer Zeit richtig trocken zu bekommen. Denn damit kommt es nicht zu unangenehmen Gerüchen in der Wohnung.

Unsere Schwierigkeiten bestanden daraus, sie gründlich zu waschen, ohne dass sie die Geduld verlor. Wir mussten sie immer wieder festhalten und zurückhalten, weil sie die Dusche verlassen wollte.
Aber das wird einem mit Übung immer leichter gelingen, da muss man nur dran bleiben 😉
So sah Mia vor der Duschaktion aus:
Vorher

Und so sah Mia nach der Duschaktion aus: Ihr Fell war wieder sauber, glänzte und war sehr weich.
Nachher

Tipp: wenn dein Hund sich wirklich in einem übelriechenden Etwas gewälzt hat (Aas, Kuhmist etc.) reibe das Fell kurz mit Tomatensoße bzw. Tomatenmark ein – dies nimmt sicher den Geruch.
Das sind mögliche Gründe, weshalb du Probleme hast, deinen Hund zu waschen
- Überrumpelt werden mit Unbekanntem: Ratsam ist, so früh wie möglich im Welpenalter damit anzufangen, weil da die Hunde noch alles spannend finden.
- Schlechte Erfahrungen durch unsicherer Untergrund und damit das Wegrutschen. Deswegen empfehlen wir dringend eine rutschfeste Unterlage. Ein Handtuch allein reicht bei so einem großen Hund nicht aus. Sie rutscht davon.
- Wenn der Hund festgehalten wird, wenn man eigentlich genug hat und nur weg will. Damit verliert der Hund Vertrauen zum Hundebesitzer.
- Zu kräftiger Wasserstrahl, Spritzer im Gesicht, zu warmes oder zu kaltes Wasser
- Unbekannte Düfte körpernah zu erleben
Warum Menschenshampoo nicht für Hunde geeignet ist: pH-Wert und Hautirritationen
Wenn ein Hund mit einem Menschenshampoo gewaschen wird, kann dies zu verschiedenen negativen Folgen führen. Da Menschenshampoos einen anderen pH-Wert haben als Hundeshampoos, kann dies die natürliche Schutzschicht der Hundehaut und des Fells stören und zu Trockenheit, Juckreiz, Rötungen, Schuppenbildung und anderen Hautirritationen führen. Darüber hinaus können die in Menschenshampoos enthaltenen Duftstoffe und chemischen Inhaltsstoffe für Hunde schädlich sein und Allergien oder Reizungen auslösen.
Es ist daher wichtig, spezielle Hundeprodukte zu verwenden, die speziell auf die Bedürfnisse von Hunden abgestimmt sind. Hundeshampoos sind in der Regel pH-neutral und enthalten sanfte Inhaltsstoffe, die die empfindliche Hundehaut schonend reinigen, ohne sie zu reizen.
Denn Wasser alleine hat einen pH-Wert von sieben, Hundeseife um die acht. Olivenölseife und Alepposeife bieten acht oder neun, Klar’s reine, basische Kernseife zehn. Bei Hundehaut variiert der pH-Wert je nach Rasse, beispielsweise um 6,8 beim Labrador und 8,7 beim Schäferhund.
Daher ist es ratsam, nur Hundeprodukte zu verwenden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes zu erhalten und mögliche negative Folgen einer falschen Anwendung zu vermeiden.
Vermeide auch Inhaltsstoffe wie synthetische Tenside, Formaldehyd, Deo, Moschusdüfte und Menschenshampoo, da Hunde sich abschlecken.
Verträgliches Hundeshampoo hat einen mittleren pH-Wert von 7,5. Achte auch hier darauf, was für Stoffe enthalten sind.
Was tun, wenn er krank ist?
Wenn Dein Hund Hautirritationen hat, dann hast du zunächst drei Wahlmöglichkeiten:
- Apfelessig sorgt bei Hautproblemen für weniger Schuppen, wirkt gegen Hauptpilze und trockene Haut. Er reguliert sogar den pH-Wert und macht das Fell weich. Mische deshalb halb Essig, halb Wasser. Auch Hundeseife ist effektiv gegen Hautpilze.
- Kernseife und Apfelessig helfen außerdem gegen die Larven juckender Grasmilben.
Fazit: Hund duschen
Das Duschen eines Hundes gelingt mit der richtigen Vorbereitung stressfrei. Rutschfeste Unterlagen, positive Verstärkung durch Leckerlis und schrittweise Gewöhnung sind der Schlüssel zum Erfolg.
Wichtig: Nur spezielles Hundeshampoo verwenden, da Menschenshampoo durch den falschen pH-Wert Hautirritationen verursachen kann. Zu häufiges Waschen schadet dem natürlichen Fettschutz des Fells.
Mit Geduld und der richtigen Technik wird aus der gefürchteten Prozedur eine entspannte Routine für Mensch und Hund.