Dein Hund hat Angst vor Gewitter und Feuerwerk? So hilfst du ihm wirklich!
Donner grollt, Blitze zucken – und dein Hund steht wie versteinert mit angstvollem Gesichtsausdruck und stark eingezogener Rute da. Viele Hunde leiden unter Geräuschangst – besonders bei Gewittern oder Feuerwerken.
Aber: Du kannst deinem Vierbeiner helfen!
In diesem Artikel erfährst du, was hinter der Angst steckt, wie du frühzeitig vorbeugen kannst – und was wirklich hilft, wenn es draußen kracht. Ob natürliche Beruhigungsmittel, Training oder einfache Verhaltensanpassungen – hier findest du Lösungen, die sich bewährt haben. Denn kein Hund sollte aus Angst leiden müssen!
Das Wichtigste in Kürze:
- Hunde haben Angst vor Gewitter aufgrund ihres evolutionären Überlebensinstinkts und ihres empfindlicheren Gehörs, das bis zu 65.000 Hz wahrnimmt. Manche Rassen wie Golden Retriever sind besonders anfällig für Geräuschangst.
- Die Anzeichen für Angst sind deutlich erkennbar: Zittern, Hecheln, Verstecken und Unruhe zeigen Stress an. Bei echter Panik ist der Hund nicht mehr ansprechbar, hat erweiterte Pupillen und atmet schnell und flach.
- Während eines Gewitters ist Soforthilfe gefragt: Bleib selbst ruhig, denn Hunde spiegeln deine Energie wider. Respektiere die Rückzugsorte deines Hundes und bedränge ihn nicht. Beruhigende Musik oder White Noise können helfen, und Körperkontakt solltest du nur anbieten, wenn der Hund es möchte.
- Langfristig hilft Geräusch-Desensibilisierung mit leisen Gewitter-Sounds vom Handy, die über Wochen langsam lauter gestellt werden. Schaffe positive Verknüpfungen, indem du bei Donner-Geräuschen Leckerlis gibst. Natürliche Hilfsmittel wie CBD-Öl oder Bachblüten können den Prozess unterstützen.
- Die wichtigste Regel lautet: Angst weder dramatisieren noch komplett ignorieren. Hab Geduld – Verbesserungen dauern oft Monate, aber die Mühe lohnt sich für das Wohlbefinden deines Vierbeiners.
Warum haben Hunde Angst vor Gewitter und Feuerwerk?
Die ganze Sache mit der Gewitterangst bei Hunden hat tiefere Wurzeln, als man zunächst denkt. Es ist nicht nur so, dass sie sich vor lauten Geräuschen erschrecken.
Evolutionäre Gründe und genetische Veranlagung
Was ich durch jahrelange Beobachtung von Mia gelernt hab: Diese Angst ist tatsächlich ein Überlebensinstinkt, der in ihren Genen steckt. Wilde Caniden mussten schon immer auf plötzliche, laute Geräusche reagieren – das konnte schließlich Gefahr bedeuten. Bei domestizierten Hunden ist dieser Instinkt immer noch da, auch wenn unser Wohnzimmer jetzt nicht gerade die Wildnis ist.
Manche Rassen sind anfälliger als andere. Golden Retriever wie Mia gehören tatsächlich zu den Hunden, die häufiger Geräuschangst entwickeln.
Die Rolle des empfindlichen Gehörs beim Wahrnehmen von Geräuschen
Hier wird’s richtig interessant: Hunde hören Frequenzen bis zu 65.000 Hz, während wir Menschen nur bis etwa 20.000 Hz hören können. Das bedeutet, Mia nimmt bei einem Gewitter viel mehr wahr als ich. Sie hört:
- Niederfrequente Rumblings, die wir überhaupt nicht mitbekommen
- Hochfrequente Geräusche in der Atmosphäre
- Elektrostatische Aufladungen, die knistern
- Druckveränderungen, die ihr Trommelfell belasten
Als ich das erste Mal gemerkt hab, dass Mia schon unruhig wurde, bevor ich überhaupt Donner gehört habe, dachte ich, sie spinnt. Aber nee – sie hat das Gewitter einfach viel früher „gehört“ als ich.
Unterschied zwischen normalen und übermäßigen Reaktionen
Übermäßige Reaktionen erkennst du an:
- Zittern, das stundenlang anhält
- Verstecken und Verweigerung, rauszukommen
- Zerstörerisches Verhalten (Mia hatte mir mal die Türzarge zerkratzt)
- Sabbern, Hecheln oder sogar Erbrechen
- Komplette Panik mit Fluchtversuchen (große Gefahr bei Freilauf, Unfallgefahr)
Der Unterschied liegt oft darin, wie schnell sich der Hund wieder beruhigt. Wenn die Angst auch Stunden nach dem Gewitter noch da ist, wird’s problematisch.
Wie Stress und Angst langfristig das Verhalten beeinflussen können
Das Schlimme ist: Gewitterangst wird oft schlimmer, wenn man nichts dagegen unternimmt. Bei Mia habe ich leider den Fehler gemacht, sie am Anfang zu sehr zu trösten. Dadurch hab ich ihre Angst unbewusst verstärkt – sie dachte, es gibt wirklich was, wovor sie sich fürchten muss. Ablenkende Lieblingsspiele ( Schleckmatte, Schnüffelspiele, Apportieren) wären eine sinnvollere Unterstützung gewesen.
Chronischer Stress durch wiederkehrende Gewitterangst kann zu dauerhaften Verhaltensproblemen führen. Manche Hunde entwickeln dann Trennungsangst oder werden generell ängstlicher. Das passiert, weil das Stresshormon Cortisol im Körper bleibt und das Nervensystem dauerhaft in Alarmbereitschaft hält.
Was ich mittlerweile gelernt hab: Frühe Intervention ist der Schlüssel. Je länger man wartet, desto schwieriger wird’s, dem Hund zu helfen.
Anzeichen für Angst – So erkennst du Stress bei deinem Hund
Das Problem ist, dass Hunde nicht einfach sagen können „Hey, mir geht’s nicht gut“. Sie kommunizieren über ihre Körpersprache, und wenn man die nicht versteht, verpasst man wichtige Hinweise.
Typische Körpersprache: Zittern, Hecheln, Verstecken
Zittern ist wahrscheinlich das offensichtlichste Zeichen, aber nicht das einzige. Bei Mia fängt es meistens ganz subtil an. Zunächst geht der Kopf unruhig suchend hin und her, sie bleibt erstarrt stehen und erst dann beginnt ein leichtes Beben in den Hinterbeinen. Dann wird’s immer schlimmer, bis sie am ganzen Körper zittert wie Espenlaub.
Hecheln ist trickier zu deuten, weil Hunde ja sowieso hecheln. Aber Angsthecheln ist anders – es ist schneller, flacher und kommt auch dann vor, wenn es nicht warm ist. Mia hechelt bei Gewitter so heftig, dass ich manchmal Angst habe, sie hyperventiliert.
Das sich Verstecken kam bei uns erst später dazu. Anfangs ist Mia noch zu mir gerannt und suchte Sicherheit zw. meinen Beinen, aber irgendwann hat sie angefangen, sich die absurdesten Verstecke zu suchen:
- Esstisch (obwohl sie gar nicht richtig reinpasst)
- in der Dusche oder in der Toilette, wenn die Türe zufällig offen ist
Unruhe, Winseln, übermäßiges Bellen
Die Unruhe ist oft das erste Anzeichen, das ich bei Mia bemerke. Sie läuft dann hin und her, kann nicht stillsitzen, wechselt ständig den Platz. Es ist, als würde sie nach einem sicheren Ort suchen, den es aber nicht gibt.
Winseln ist bei Golden Retrievern sowieso schon eine Art Kommunikationsmittel, aber Angstwinseln hört sich anders an. Es ist höher, verzweifelter, fast schon jammervoll.
Beim Bellen wird’s kompliziert. Manche Hunde werden bei Angst still, andere drehen richtig auf. Mia gehört eher zur ersten Kategorie – sie wird meist ganz still und in sich gekehrt. Aber manche Hunde bellen dann pausenlos, als würden sie versuchen, die bedrohlichen Geräusche zu übertönen.bzw. verjagen zu wollen.
Körperliche Symptome wie Durchfall oder übermäßiges Speicheln
Das war für mich der Moment, wo ich gemerkt hab, wie ernst die Sache wirklich ist. Nach Mias erstem richtig schlimmen Gewitteranfall in der Welpenzeit hatte sie drei Tage lang Durchfall. Der Tierarzt hat mir erklärt, dass extremer Stress das Verdauungssystem durcheinanderbringen kann.
Übermäßiges Speicheln kommt auch häufig vor. Bei Mia ist das zum Glück nicht so ausgeprägt, aber ich kenn andere Hundebesitzer, deren Vierbeiner bei Angst richtige Sabber-Fontänen produzieren. Das liegt daran, dass Stress die Speichelproduktion ankurbelt.
Weitere körperliche Symptome, die auftreten können:
- Appetitlosigkeit (Mia frisst bei Gewitter einfach nichts)
- Übermäßiges Gähnen oder Lecken der Lefzen
- Schuppen oder verspannte Muskeln
Unterschiede zwischen Panik und Unsicherheit erkennen
Das war eine wichtige Lektion für mich: Nicht jede Angstreaktion ist gleich eine Panikattacke. Unsicherheit äußert sich meist subtiler – Mia wird dann vorsichtiger, sucht mehr Körperkontakt zu mir, ist aber noch ansprechbar.
Bei echter Panik ist sie wie weggetreten. Sie reagiert nicht auf ihren Namen, lässt sich nicht beruhigen und ist komplett in ihrer eigenen Angst-Blase gefangen. Ihre Pupillen werden riesig, sie atmet schnell und flach.
Der Unterschied ist wichtig, weil die Behandlung anders aussieht.
Bei Unsicherheit kann man noch mit Training und Beruhigung arbeiten. Bei Panik muss man erst mal abwarten, bis der Hund wieder ansprechbar ist.
Was ich gelernt hab: Je früher man die Zeichen erkennt, desto besser kann man eingreifen. Mittlerweile kenn ich Mias Warnsignale so gut, dass ich oft schon reagieren kann, bevor es richtig schlimm wird. Das bedeutet, bevor sie in Panik verfällt setz ich die Schleckmatte ein.
Soforthilfe beim Hund – Was tun, wenn es bereits knallt?
⚠️ Das Wichtigste, was ich gelernt hab: In dem Moment, wo es knallt, ist es zu spät für Präventionsmaßnahmen. Dann geht’s nur noch um Schadensbegrenzung.
Verhaltenstipps: Ruhe bewahren, Rückzugsorte schaffen
Der absolut wichtigste Punkt: Du musst selbst ruhig bleiben. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, wenn dein Hund aussieht, als würde die Welt untergehen. Aber Hunde spiegeln unsere Energie wider. Wenn ich gestresst bin, wird Mia noch gestresster.
Was ich mittlerweile mache: Ich atme bewusst langsam, summe immer ein gleiches, einfaches Liedchen (summen entspannt auch mich), spreche mit ruhiger Stimme und bewege mich entspannt. Keine hektischen Bewegungen, kein aufgeregtes Gerede/ zutexten. Einfach da sein, ohne Drama.
Rückzugsorte sind Gold wert. Mia hat sich ihr Lieblingsversteck in der Dusche selbst ausgesucht, und da lass ich sie auch. Früher hab ich versucht, sie eher zu mir zu holen da rauszuholen – großer Fehler. Wenn sie sich sicher fühlt, soll sie bleiben.

Gute Rückzugsorte haben diese Eigenschaften:
- Geschlossen oder halbgeschlossen (gibt Sicherheitsgefühl)
- Weich gepolstert mit Decken oder Kissen
- Dunkel oder gedämpftes Licht
- Weit weg von Fenstern (weniger Lärm)
Notfallstrategien für unterwegs: Wenn das Gewitter überrascht
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, zufällig bei Gewitter draußen zu sein und nicht rechtzeitig nach Hause zu kommen. Für diese Situationen habe ich mit Mia Ruhe bewahren trainiert mit Hilfe des sog. Schleckerchens in Kombination mit der Relaxo Pet Musikdose*.
Wenn ich Glück habe, bin ich mit meinem Anhänger draußen, den sie als absoluten Schutzraum empfindet, z.B. auch wenn Heißluftballone über uns herziehen oder Flugzeugeschwader laut tösend Angst auslösen. Wenn ich meine diversen Hilfsmittel einsetze bleibt sie ruhig und wir überstehen die Situationen inzwischen ohne Panik.

Überrascht uns zu Fuß eine angstbesetzte Situation, dann bekommt sie bei den ersten Zeichen von innerer Unruhe in die Handfläche 3 Tropfen Rescue Remedy Bachtropfen* und das sog. „Schleckerchen “ zum Lecken in Kombination mit Musik.
Ich bleibe in der Hocke, streichle ihre Brust und knuddel die Ohren. Allerdings halte ich sie immer auch vorsichtshalber an der Kurzleine. Im Hotel oder bei Besuch von Freunden habe ich immer ihre Hundebox dabei, die ebenfalls als entsprechend sicherer Rückzugsort von ihr erlebt wird. Diesen hatte ich anfangs immer mit 2 Tropfen Lavendelöl präpariert. Ich setze mich dann zu ihr mit meiner „Notfallausrüstung“.

Es ist jedoch ein regelmäßiges, intensives Training von mir durchgeführt worden, um die angegebenen Rückzugsorte auch entsprechend erleben zu können.
Inzwischen habe ich auch gelernt, rechtzeitig ihre Vorahnung und Wahrnehmungsfähigkeit der Geräuschgefahren zu erkennen und stelle mich darauf sofort ein. Mias „Vorahnung“ vertraue ich, denn sie hatte bisher immer Recht.
Wie du Trost gibst, ohne die Angst zu verstärken
Das war mein größter Fehler am Anfang. Ich hab Mia übertrieben getröstet, sie bemitleidet und mit übertriebener Babysprache beruhigt. Damit hab ich ihr unbewusst signalisiert: „Ja, du hast recht, es ist wirklich gefährlich!“
Richtig trösten bedeutet: Anwesenheit zeigen, ohne die Angst zu dramatisieren. Ich setz mich in die Nähe von Mias Versteck, aber bedränge sie nicht. Manchmal lege ich einfach eine Hand in ihre Nähe oder kraule sie an der Brust, was sie besonders beruhigt, sodass sie spürt, dass ich da bin.
Was funktioniert bei uns:
- Normale Stimmlage beibehalten (kein Babysprech)
- Körperliche Nähe anbieten, aber nicht aufzwingen
- Entspannte Körperhaltung zeigen
- Normal weiteratmen (klingt banal, ist aber wichtig)
- bekannte Melodie summen
- nicht immer anstarren, eher was lesen oder normale Hausarbeit erledigen
Wichtig: Nicht ständig den Hund anstarren/anschauen oder auf den Hund einreden und versuchen, ihn abzulenken. Das macht alles nur schlimmer.
Geräuschkulisse verändern: Musik, White Noise, Fernseher
Das hab ich zufällig entdeckt, als ich mal während eines Gewitters Musik angemacht hab. Mia wurde tatsächlich etwas ruhiger! Aber nicht jede Musik funktioniert – Heavy Metal war definitiv kontraproduktiv.
Was bei Mia am besten wirkt:
- Klassische Musik (besonders Streichinstrumente)
- Entspannungsmusik für Hunde (RelaxoPet)
- White Noise oder Naturgeräusche
- Leise laufender Fernseher mit ruhigen Sendungen
Der Trick ist, die Musik nicht zu laut zu machen. Es geht nicht darum, den Donner zu übertönen, sondern eine konstante, beruhigende Geräuschkulisse zu schaffen. Die Lautstärke sollte so sein, dass man sich noch normal unterhalten kann.
Empfehlung: RelaxoPet
Die RelaxoPet Musikdose für Hunde ist ein kabelloser Entspannungslautsprecher, der Hunde effektiv beruhigen kann – ideal bei Stresssituationen wie Gewitter, Silvester oder Tierarztbesuchen . Nutzerberichte zeigen, dass Hunde sich nach einer kurzen Konditionierungsphase deutlich entspannen.
Hunde beruhigen mit Körperkontakt und sicherer Umgebung
Körperkontakt ist ein zweischneidiges Schwert. Manche Hunde wollen bei Angst kuscheln, andere möchten in Ruhe gelassen werden. Mia gehört zu den Kuschel-Typen, aber nur, wenn der Kontakt von ihr ausgeht.
Wenn sie zu mir kommt und sich an mich drückt, lass ich das zu. Dann leg ich ganz entspannt eine Hand auf sie, streichle sie ruhig oder kraule ihre Brust bzw. knuddel ihre Ohren. Aber ich zerr sie nicht zu mir, wenn sie sich verstecken will.
Sichere Umgebung schaffen bedeutet:
- Alle Fenster und Vorhänge schließen (dämpft Licht Blitze und Geräusche)
- Rollos runter, wenn vorhanden
- Eventuell in einen Raum wechseln, der weiter von der Wetterseite entfernt ist
- Lieblingsspielzeug oder -decke bereitlegen
- Alle anderen Haustiere im Blick behalten (Stress überträgt sich)
Was ich auch gelernt habe: Nach dem Gewitter nicht sofort zur Tagesordnung übergehen. Mia braucht oft noch eine Stunde, um wirklich runterzukommen. In der Zeit lass ich sie einfach in ihrem Tempo wieder „normal“ werden.
Der wichtigste Punkt: Geduld haben. Es wird nicht beim ersten Mal perfekt laufen, aber mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, was dem eigenen Hund am besten hilft.
Langfristige Strategien zur Angstreduktion bei Hunden
Nachdem ich bei Mia erstmal nur auf die Symptome reagiert habe, wurde mir klar: So geht’s nicht weiter. Jedes Gewitter war wie ein kleiner Weltuntergang für sie, und ehrlich gesagt auch für mich. Also habe ich angefangen, mich richtig reinzulesen und langfristige Lösungen zu suchen. Was ich dabei gelernt habe, hat unser Leben wirklich verändert.
Das Wichtigste vorab: Langfristiges Training braucht Zeit und Geduld. Bei Mia hat es fast ein Jahr gedauert, bis wir richtige Fortschritte gesehen haben. Aber es lohnt sich absolut.
Geräusch-Desensibilisierung & Gegenkonditionierung
Desensibilisierung klingt erstmal kompliziert, ist aber eigentlich ganz logisch. Das Ziel ist, den Hund langsam an die Geräusche zu gewöhnen, die ihm Angst machen. Ich hab mit Youtube-Videos von Gewittern angefangen – ganz leise im Hintergrund, während Mia entspannt war.
Der Trick dabei: Man fängt mit einer Lautstärke an, bei der der Hund das Geräusch zwar hört, aber noch nicht gestresst reagiert. Bei Mia war das anfangs so leise, dass ich selbst kaum was gehört habe. Sie hat schnell kapiert, dass die Geräusche aus der Stereoanlage kamen. Hilfreich war, unterschiedliche Lautstärken und Zeitabstände zw. den Geräuschen zu provozieren, wie auch die Boxen /Richtung der Geräusche zu verändern.
So bin ich vorgegangen:
- Gewitter-Sounds ganz leise abspielen, während Mia gefressen hat
- Schleckmatte benutzt , da Schlecken entspannt
- Lautstärke über Wochen ganz langsam steigern
- Immer nur dann üben, wenn Mia entspannt war
- Sofort aufhören, wenn sie gestresst wurde
Gegenkonditionierung bedeutet, positive Erfahrungen mit den Geräuschen zu verknüpfen. Statt „Donner = Gefahr“ soll es „Donner = Gutes passiert“ werden. Bei uns hat das super mit Leckerlis funktioniert. Jedes Mal, wenn das Gewitter-Geräusch kam, gab’s was Leckeres.Wenn Mia durch ein vorgespieltes Geräusch gestresst war, anschließend ein Geräusch wählen, das eher wieder positiver einzuordnen war. Immer die Übung mit einem positiven Erlebnis beenden.
Natürliche und medizinische Hilfsmittel für Hunde – Was hilft wirklich?
Ich muss ehrlich zugeben, am Anfang war ich ziemlich skeptisch gegenüber all den „Wundermitteln“, die mir andere Hundebesitzer empfohlen haben. „Probier mal Bachblüten“, „CBD-Öl ist der Heilige Gral“, „Diese Pheromone verändern alles“ – ich hab gedacht, das ist alles Humbug. Aber nach dem dritten durchgeheulten Gewitter mit Mia war ich bereit, alles auszuprobieren. Was dabei rauskam, hat mich teilweise überrascht.
Das Problem bei dem ganzen Thema: Es gibt unheimlich viel Marketing-Geschwätz, aber auch wirklich hilfreiche Sachen. Die Kunst liegt darin, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Beruhigende Produkte: Bachblüten, CBD-Öl, Pheromone
Bachblüten waren mein erster Versuch. Eine Hundetrainerin hat mir Rescue Remedy empfohlen – ein paar Tropfen ins Maul oder ins Trinkwasser, und der Hund soll entspannter werden.
Sie schleckt 3 Tropfen aus meiner Handfläche – Vorteil, diese hab ich immer zur Verfügung. die anfänglich Skepsis hat sich gelegt, denn inzw. reagiert sie positiv darauf.
Was ich dabei gelernt hab: Bachblüten schaden nicht, aber die Wirkung ist sehr individuell. Manche Hundebesitzer schwören drauf, bei anderen passiert gar nichts. Der Vorteil ist, dass sie komplett natürlich sind und keine Nebenwirkungen haben.
Wichtig ist auch: Was bei einem Hund funktioniert, muss bei einem anderen noch lange nicht klappen. Man muss leider ein bisschen experimentieren, um herauszufinden, was dem eigenen Vierbeiner hilft.
Fazit: Dein Hund muss mit seiner Angst nicht allein bleiben
Feuerwerk und Gewitter können für deinen Hund extrem belastend sein – aber du kannst etwas tun. Mit Verständnis,viel Liebe und Geduld, gezieltem Training und der richtigen Vorbereitung gibst du deinem Vierbeiner Sicherheit und Vertrauen zurück.
Mein Tipp: Fang frühzeitig mit der Gewöhnung an Geräusche an – und sprich bei starken Ängsten mit einem Profi. Dein Hund wird es dir danken!